Статьи в категории 'Unsere Mission' (4 статьи)
1.Über unsere Autoren: Elena GubenkoRedaktion24.03.2011

Durchführen seine deklarierte Mission kann das «Forum für die Zukunft des Judentums in Deutschland e.V.» durch das Engagement vieler Enthusiasten, die sich um die Gegenwart und die Zukunft der jüdischen Gemeinschaft Deutschlands große Sorgen machen. Unter diesen sind die Autoren, die für das Portal "Freie jüdische Meinung" schreiben bzw. deren Artikel hier veröffentlicht werden.Hier einige Informationen über unsere Autoren. Wir beginnen mit Elena Gubenko.

Elena Gubenko


  • jüdische Migrantin aus der Ukraine, in Deutschland (Gelsenkirchen) seit 1993;
  • Dipl.-Architektin a. D., Pädagogin. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen – Interkulturalität und kreative, schöpferische und intellektuelle Entwicklung junger Menschen. Arbeitet auch mit jungen Familien;
  • Kulturmanagerin, absolvierte einen europäischen Kurs «Kulturmanagement»; gehört zur freien Kulturszene Gelsenkirchen, Mitglied im Verein zur Förderung der freien Kultur in Gelsenkirchen «Kulturleben e.V.» www.kultur-leben.de leistet Aufklärungsarbeit und kulturelle Bildung ihrer Landsleute;
  • jüdische Aktivistin, Teilnehmerin an der europäischen jüdischen Frauenbewegung Bet Debora, Mitgründerin und Vertreterin jüdischer Frauen in der Sarah-Hagar-Initiative im Ruhrgebiet-NRW (von jüdischen, christlichen und muslimischen Frauen gegründet mit dem Ziel, die Bereiche Religion, Politik und Gender miteinander zu verknüpfen. Die Initiative schafft eine Plattform für frauenpolitische Interessen in Verbindung mit interreligiöser und interkultureller Verständigung);
  • ist aktiv in politischen und sozialen Bereichen, in Bereichen Integration und interkulturelles und interreligiöses Zusammenleben: ist seit 1998 Mitglied in der Gesellschaft für CRISTLICH-JÜDISCHE Zusammenarbeit, vertritt den Verein KINORin der Demokratischen Initiative Gelsenkirchen gegen Diskriminierung und Gewalt, für Menschenrechte und Demokratie und in der GEMI — Gelsenkirchen-Migranteninitiative; fördert die Integration ihrer Landsleute in die deutsche Gesellschaft, nahm am Entstehen des Integrationskonzeptes der Stadt Gelsenkirchen teil
  • Mitgründerin und Leiterin des Jüdischen Kulturvereines KINOR
    Der Jüdische Kulturverein KINOR wurde für seine vielseitige Tätigkeit mit dem bundesweiten Preis «Aktiv für Demokratie und Toleranz» ausgezeichnet;
  • Publizistin, setzt sich aktiv auseinander mit der Problematik der zeitgenössischen jüdischen Gemeinschaft in Deutschland und der deutsch-jüdischen Beziehungen nach dem Holocaust. Engagiert sich für Demokratie in jüdischen Strukturen in Deutschlands, für Menschenrechte von deutschen Juden, für das würdige jüdische Leben in Deutschland heute und morgen, für einen lebendigen, direkten, unmittelbaren Dialog zwischen Juden und Nicht-Juden auf der Augenhöhe. Ist Initiatorin des Projektes «Brücke XXI» und der Bewegung «SOS! Freie jüdische Initiative» (für Juden und Nicht-Juden);
  • Ratsmitglied im «Forum für die Zukunft des Judentums in Deutschland e.V.», Mitglied des Redaktionskollegiums des Internetportals www.freie-juedische-meinung.de
  • wurde in Gelsenkirchen für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement in Bereichen Zivilcourage, kulturelle Bildung, Integration, interkulturelle Arbeit, Kinder-, Jugend-und Frauenarbeit mit dem Preis «Migradonna» gewürdigt – ein Preis für starke Frauen mit Migrationshintergrund.

Links:

Einige ihrer Artikel:

Einige ihrer Artikel in russischer Sprache:

2.Offener Brief an die Politiker und staatlichen Strukturen DeutschlandsGruppe der Autoren23.03.2014
Die kritische Situation, die sich in der jüdischen Gemeinschaft Deutschlands herausgebildet hat, ruft eine tiefe Besorgnis um ihre Zukunft hervor. Der Hauptgrund für eine derartige Lage, liegt in dem unrechtmäßig betriebenen Prinzip der autonomen Strukturen des Zentralrates der Juden Deutschlands und der Praxis der Nichteinmischung des Staates in die wirtschaftliche und weltliche Tätigkeit der jüdischen Gemeinden. Dies führt zum unkontrollierten Ausgabeverhalten des Budgets, was der Gesetzgebung und den Menschenrechten zuwiderläuft.

Das Ziel unseres Anschreibens ist es, den Vertretern der staatlichen Strukturen Deutschlands ein realistisches und ungeschöntes Bild der Sachlage aufzuzeigen — ohne die traditionelle Euphorie und Rührung durch die (angeblich) “stürmische Auferstehung“ des deutschen Judentums. Die jüdische Gemeinschaft Deutschlands braucht eine tatkräftige Einmischung der administrativ-politischen Organe des Landes.

Sehr geehrte Damen und Herren!

Wir, die Vertreter des Vereins "Forum für die Zukunft des Judentums in Deutschland e.V." und des Portals "Freie jüdische Meinung“, wenden uns an Sie. Seit der Gründung unseres Vereins im Jahre 2009 verfolgten wir alle Aspekte des Lebens der jüdischen Gemeinschaft Deutschlands (es geht um die Strukturen unter der Ägide des Zentralrates der Juden Deutschlands, im folgenden ZdJ genannt). Unserer Meinung nach, gelangten wir zu weiterführenden Erkenntnissen über die sich ergebende Situation. In dieser Zeit wurden zu diesem Thema mehr als 500 Originaldokumente in unserem Portal veröffentlicht (140 davon auf Deutsch); von den 500 Beiträgen handeln 240 vom Leben der Gemeinden (75 davon auf Deutsch). Es wurden einige öffentliche Protestaktionen in verschiedenen Städten durchgeführt.

Zum jetzigen Zeitpunkt verfügen wir über vollständige und objektive Informationen zur wirklichen Lage der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland.

Diese Informationen rufen bei uns eine tiefgreifende Alarmbereitschaft in Bezug auf die Zukunft der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland hervor. Das Ziel dieses Anschreibens ist es, den Vertretern der staatlichen Strukturen zu zeigen, dass diese Alarmbereitschaft nicht unbegründet ist.

Die Immigration der postsowjetischen Juden wurde offiziell mit dem Ziel entschieden, die Auferstehung des religiösen jüdischen Lebens nach dem Holocaust zu befördern. Der Zahl nach verbesserte sich die Situation, die Anzahl der Mitglieder der jüdischen Gemeinden wuchs von 27.000 auf 108.000 Menschen. Was die qualitative Seite betrifft, hat sich, unserer Ansicht nach, im Leben der Mehrheit der einzelnen Gemeinden, wie auch in der Gemeinschaft im Ganzen, eine unglückliche Deformierung ergeben – bis hin zu einem derartigen Niveau, dass schon nicht mehr die Religion und die gemeinschaftlichen Interessen unserer nationalen Minderheit, sondern die Korruption und die politische Konjunktur zu ihren hauptsächlichen Orientierungspunkten wurden. Dies hat sich so entwickelt, weil sich der Aufbau der jüdischen Gemeinschaft in den ersten Nachkriegsjahren als ungeeignet zur Integration des sowjetischen Kontingentes ins jüdische Leben herausgestellt hat.

Wir machen dafür die Leitung des ZdJ verantwortlich, der die jüdische Gemeinschaft auf politischer Ebene vertritt. Im Laufe von 20 Jahren war der ZdJ nicht in der Lage, ein Programm und eine Strategie vorzulegen, die auf die Vereinigung der Bemühungen des deutschen Judentums, im Hinblick auf die Gegenwart und auf die Zukunft, hinarbeitete. Wir machen den ZdJ auch dafür verantwortlich, dass sich in dieser Zeit niemand mit einem Konzept des Zugangs zu diesem spezifischen Kontingent, den postsowjetischen Juden, beschäftigt hat. Allem Anschein nach gab es keine wirkliche Vorstellung über dessen Potential, in der Hauptsache über sein Intellektuelles. Darüber wird in dem Artikel „Große Idee, unvollkommene Praxis. Wie Deutschland mit den jüdischen Einwanderern aus Osteuropa umgeht“ berichtet (N°15 im Anhang), in dem Prof. Dr. Ch. Stölzl an die Rolle erinnert, die die Juden in Deutschland bis zum Aufkommen der Nazis spielten, und daran, dass das Land etwas verliert, weil es nicht das intellektuelle und professionelle Potential der postsowjetischen Immigranten nutzt.

Die Artikel, die in der Anlage aufgeführt sind, widmen sich der Analyse der Gründe und den Folgen des Geschehenen. Hier führen wir nur einige katastrophale Aspekte auf, diejenigen Situationen, die, unserer Meinung nach, schon als der Regelfall bezeichnet werden können.

1. Die Anwesenheit von entwickelten demokratischen Einrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland, die das ganze Leben der deutschen Gemeinschaft prägen, ist allgemein anerkannt. Paradoxerweise dehnen sich diese Institute oder Einrichtungen nicht auf die jüdische > Gemeinschaft aus, und die Türen für das Eindringen in die jüdische gesellschaftliche Sphäre bleiben absichtlich verschlossen. Als Ergebnis werden in den jüdischen Gemeinden nicht nur überall die demokratische Freiheiten, sondern auch die persönlichen und staatlichen Rechte des Menschen mit Füßen getreten. Die Möglichkeit, ihre Rechte zu schützen, haben die Gemeindemitglieder nicht, und zwar aufgrund der Verquickung der Welt des jüdischen Gemeindelebens mit dem Rechtssystem des Staates.

Es ist offensichtlich, dass ideologisch jüdische Gemeinschaft und das demokratische Deutschland sich in einer Konfliktsituation befinden Allerdings und merkwüdigerweise erscheint dies den deutschen Organen nicht widersprüchlich. In Bezug auf die innerjüdischen Angelegenheiten hält sich der Staat, so scheint es, an das loyale Prinzip der Nichteinmischung: „Wir dotieren das Leben der religiösen jüdischen Gemeinden auf Kosten des deutschen Steuerzahlers, aber mit dem Rest müsst Ihr selber, im Rahmen des im Staat vorgesehenen demokratischen Modells des gesellschaftlichen Lebens, klarkommen.“ Aber da sich der Gesetzgeber und die Staatsmacht außerhalb der geschlossenen, autoritären, jüdischen Gemeinschaft befinden, sind sie wohl kaum in der Lage zu erkennen, dass bei der heutigen Organisation der jüdischen Gemeinschaft gerade das demokratische Modell praktisch keine Chance zur Verwirklichung hat.

2. Der Stein des Anstoßes ist in vielen Fällen der unbegründete Status der Gemeinden als K.d.ö.R. und der sich aus ihm ergebenden These über seine grenzenlose Autonomie, die nicht der jetzigen Lage der staatlichen Wohlfahrtsempfänger entspricht.

Die praktische Realisierung der Autonomie wurde zum Fluch der Gemeinschaft und führte zu ihrer Zergliederung in „Herrensitze“, die durch die Unkontrollierbarkeit der „Feudalen“ verdorben wurden. Die Unkontrollierbarkeit, sei es von Seiten der jüdischen vertikalen Macht (ZdJ, Landesverbände) als auch von Seiten der staatlichen Organe (Rechnungshof, Staatsanwaltschaft ), führte dazu, dass die Gemeindenomenklatur sich in ihrer Straffreiheit im Missbrauch demokratischer Normen als auch in Bezug auf ihr Ausgabeverhalten der budgetierten Mittel bestätigt sah.

In den Fragen der Belangung der Gemeindefunktionäre gibt es eine rechtliche Sackgasse: Als Geschädigter wird niemals der deutsche Steuerzahler, dessen Gelder „verdampfen“, nicht diejenigen Gemeindemitglieder, deren Rechte verletzt wurden, sondern die Gemeinde als selbständige Struktur in Frage kommt. Wenn dem so ist, existiert eine formelle Forderung, dass die Beanstandungen selbst durch die Gemeindeleitung initiiert werden müssten, also faktisch gegen sich selbst gerichtet wären. Dies ist eine absurde Situation, eine weitere Folge der widerwärtigen Autonomie, die es erlaubt, ruhig zu fischen “, ohne etwas zu befürchten.

In vielen dieser „Herrensitze“ agieren Funktionäre grenzenlos und fern der Religion, kultivieren einen Klüngel, der die Entscheidungen der jüdischen Schiedsgerichte ignoriert. Der Zufluss frischer und junger Kräfte, wenn hier nicht von verwandtschaftlichen Verbindungen die Rede ist, ist auf allen Ebenen sicher verschlossen.

Die finanzielle Geschlossenheit der Gemeinden ist ein Nährboden für blühende Korruption. Und ohne das unabhängige staatliche Audit des Finanzsystems der jüdischen Gemeinschaft ist es unmöglich, die korrupten Gemeindechefs loszuwerden. Ohne die korrupten Strukturen zur Rechenschaft zu ziehen, kann von einem religiösen Leben in den Gemeinden auf der Grundlage der jüdischen Ethik keine Rede sein. Dies ist ein Schlüsselmoment in der Verbesserung des moralischen Klimas in den Gemeinden.

3. Heutzutage ist der Graben zwischen der Leitung der Gemeinschaft und seiner Mitglieder offensichtlich. Jeder möglichen Konkurrenz hat die Leitung einen Riegel vorgeschoben. Bei den letzten Wahlen zum ZdJ hielten es die Anwärter auf die Teilnahme an seiner Leitung nicht für nötig, sich der Unterstützung der Juden Deutschlands zu versichern, und machten das Gespräch mit ihnen auch nicht zu ihrem Ziel. Keinem von ihnen kam es in den Sinn, einen Wahlvorlauf durchzuführen, wenigstens in den großen Gemeinden. Und wodurch bestimmte Personen an die Spitze kamen, hat uns, den gewöhnlichen Juden, niemand versucht zu erklären. Es ist schwer, sich vorzustellen, dass bei der jetzigen Zusammenstellung der oberen Leitungspositionen des ZdJ, sich die Situation ohne Ihre Mithilfe verändern wird. Diese sogenannten „Leader“ befinden sich vollständig unter der Kontrolle ihrer Wählerschaft — der „Gemeinde-Landlords“, deren Interessen in jedem Fall von jedweder Reorganisation betroffen sein werden. Die Leiter des ZdJ sind die Geiseln dieser feudalen Kaste.

Beispiele für diese demonstrative Hilflosigkeit des ZdJ gibt es leider zuhauf!

Und daher gibt es eine absolute und nicht zu verzögernde Notwendigkeit von strukturellen Veränderungen des heutzutage komplett unzugänglichen Systems der gesellschaftlichen Beziehungen im jüdischen Sozium Deutschlands. Die Bewegung auf diesem Weg ist der einzig mögliche Ausweg aus der Sackgasse. All unsere Bemühungen der letzten Jahre waren darauf gerichtet, die Situationen vom toten Punkt weg genau in diese Richtung zu bewegen.

Sie blieben von der Öffentlichkeit nicht unbemerkt: Das Misstrauensvotum in Richtung des ZdJ und seiner Strukturen wurde zum Leitmotiv der Mehrheit der Veröffentlichungen und der Briefe in unserem Portal. Allerdings bevorzugen die Leiter der kritisierten Strukturen es, so zu tun, als ob sie uns nicht bemerkten. Ohne Antwort verbleibt auch die direkte Ansprache an den ZdJ. Und so haben wir diese, nach Veröffentlichung des Artikels “Den Machtlosen dieser Welt“ (N°1 im Anhang), an alle elektronischen Adressen, die auf der Internetseite des ZdJ zu finden sind, versendet. Eine Empfangsbestätigung erhielten wir nur von Herrn S. Kramer, aber weder er noch sonst irgendjemand hat sich zur Sache geäußert.

Zu den Schlüsselfragen in allen Hinsichten gehören, unserer Überzeugung nach, die Fragen nach den Grenzen der Autonomie der jüdischen Gemeinden. Die staatlichen Strukturen demonstrieren ihre pathologische Angst, die Tätigkeit der Gemeinden zu kontrollieren. In ihrer ewigen Angst, des Antisemitismus beschuldigt zu werden, schrecken sie vor der berüchtigten Autonomie zurück und vermeiden so auch die Kontrolle des Ausgabeverhaltens der zugeteilten Finanzmittel. Die Erinnerung an den Holocaust ist in Deutschland fest verankert, und wir nehmen in vielerlei Hinsicht dankbar wahr, dass die Deutschen ihn nicht vergessen. Aber es ist nicht zuzulassen, dass die Gemeinde-Chefs den Holocaust spekulativ zur Verschleierung ihrer unschönen Taten missbrauchen.

Dieses Problem ist ohne die Hilfe des Staates unlösbar, denn es ist eine Bestätigung und Unterstützung auf dem Niveau eines Gesetzes oder eines Vertrages vonnöten!

Der Staat ist verpflichtet, die Gesetzmäßigkeiten und die demokratischen Werte in jeder beliebigen Sphäre des gesellschaftlichen Lebens zu schützen. Wir wenden uns direkt an Sie, da wir nicht an der Aufrichtigkeit der Absichten des Staates und seines Interesses an der Auferstehung des jüdischen Lebens zweifeln. In der Welt gibt es einige zivilisierte Staaten, in denen das Leben der jüdischen Diaspora auf Jahrhunderte fest stabilisiert ist, und wir hoffen, dass Sie nicht zulassen, dass Deutschland zukünftig vielleicht nicht mehr zu ihnen gehört.

Sie stimmen sicher zu, dass es in Wirklichkeit so ist, dass nicht nur die Kirche, sondern auch die Juden und ihre Gemeinden vom Staat getrennt sind. Die jüdischen Gemeinden beschäftigen sich, abgesehen von ihrer religiösen, auch noch mit wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Tätigkeit. Und es ist unzulässig, wenn unter der Flagge der Autonomie und Nichteinmischung des Staates in die religiösen Angelegenheiten der Gemeinden versucht wird, die beiden letzteren Tätigkeitsfelder (im Einzelnen: das Ausgabeverhalten der Finanzmittel) aus dem Kontrollbereich des Staates und seiner gesetzlichen Systeme herauszuführen. Wenn die Gemeinde im Status K.d.ö.R. verbleiben möchte, das heißt von einer vollständigen Autonomie Gebrauch machen möchte, muss sie auch den Mut haben, von Finanzzuwendungen Abstand zu nehmen. Im gegenteiligen Fall sollte sie, im Einverständnis mit Ihnen, einen Teil ihrer Autonomie aufgeben. Im einen wie im anderen Falle würde sich die Gesamtsituation deutlich verbessern.

Außerhalb ihrer Aufmerksamkeit bleiben auch folgende aktuelle Fragen, wie die Gemeindereglements gemäß der hiesigen Gesetzgebung zu kontrollieren sind, denn in der Gemeinderealität sind die Juden rechtlich ungeschützt und in einer Situation der Bedrängnis. Die Entscheidungen der jüdischen Gerichte bezüglich der Belange gewöhnlicher Gemeindemitglieder werden ohnehin nicht berücksichtigt.

Wir sind überzeugt, dass dieser offene Brief Ihre Vorstellung davon, wie die jüdische Gesellschaft des Landes lebt, erweitert hat, und wir drücken unsere Hoffnung aus, dass die gestellten Fragen Ihr Verständnis finden und eine Wirkung in Form einer Lösung zeigen werden. Mit unserer Mitarbeit können Sie jederzeit rechnen.

Kontakt: forumzjd@gmx.de

Telefon: 01578 / 86 270 75 (Elena Gubenko, Deutsch und Russisch)

In der Hoffnung auf eine fruchtbare Zusammenarbeit im Interesse des jetzigen und zukünftigen Judentums in Deutschland und mit freundlichen Grüßen,

Dr.-Ing. (SU) Grygoriy Rubinshteyn (Bochum) –
Vorstandsvorsitzender des „Forums“, Chefredakteur des Portals;

Dipl.-Sportspezialist Volodymer Vaynberg (Hameln) –
stellvertretender Vorstandsvorsitzender des „Forums“;

Dipl.-Architektin Elena Gubenko (Gelsenkirchen) –
Ratsmitglied des „Forums“, stellvertretende Chefredakteurin des Portals;

Dr.-Ing. Mark Itzkovich (Magdeburg) –
Ratsmitglied des „Forums“, Mitglied des Redaktionskollegiums des Portals;

Dr. Architekt Anatolij Mogilewskij.

Außer den Autoren haben die folgenden Personen dieses Schreiben unterschrieben:
Boris Priluzkij (Koblenz), Vladimir Lokshin, Azad Abramov, Elena Reznikova (München), Viktor Bolotnikov (Straubing)

Auf Russisch hier
Übersetzung: Astrid Becker

Artikel zum Thema

    Artikel betreffend die gemeinsamen Probleme
    des deutschen Judentums:
  1. Den Machtlosen dieser Welt
    (auf Russisch hier
  2. Vom Wahnsinn der Normalität
  3. Über den Staat und seine Hofjuden
  4. Gibt es religiöse Freiheit unter den Juden in Deutschland?
  5. Jüdische Gemeinschaft in Deutschland — auf der Suche nach dem Weg
  6. Die Finanzierung von Mythen
  7. Der Wechsel im Zentralrat ist einem dringenden Erfordernis geschuldet
  8. Wie Rabbi Baruch Rabinowitz das Judentum in Deutschland sieht
  9. Arche Noah mit Mitreisezwang
  10. Zentralrat der Juden in Deutschland und Menschenrechtsverletzung
  11. Das Programm des Vereines «Forum für die Zukunft des Judentums in Deutschland e.V.
  12. Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht!
  13. Essener Gemeinden: Zwei Formen und zwei Inhalte
  14. Glanz und Elend der Rabbiner in Deutschland
  15. Große Idee, unvollkommene Praxis
  16. Briefe von Maria Wischer
  17. 120 000 Präsidenten

    Artikel über die Situationen in bestimmten Gemeinden:

  18. Jüdische Gemeinde Düsseldorf verweigert willkürlich den Zugang zur Gemeinde
  19. Streit um Gehälter
  20. Jüdische Gemeinde in Koblenz unterliegt in zwei Schiedsgerichtsverfahren
  21. Die Tore der Reue und der Umkehr stehen immer offen
  22. Der Machtvirus und die Immunität gegen die Anständigkeit
  23. Dortmund: Gemeinde ohne Ampeln und Signale
  24. "Wertvolle Juden" oder: Wen repräsentiert Frau Michelsohn?
  25. Gelsenkirchen: alarmierende Tendenzen
  26. Ähnelt das etwa nicht einem Schwindel?!
3.Offener Brief an den Bundespräsidenten — 2Elena Gubenko13.11.2012
Offener Brief - 2
an den Bundespräsidenten Joachim Gauck

Im Rahmen des Projektes
SOS! Das 21. Jahrhundert, Juden in Deutschland

Offener Brief - 1

Something is rotten in the state of Denmark.
Shakespeare


Sehr geehrter Herr Gauck,

in meinem ersten Brief an Sie habe ich einige Aspekte der Verbindung zwischen der Pogromnacht am 9. November 1938 und heutiger Situation in Deutschland erwähnt. Das Thema hat aber ein breites Spektrum. Hier einer der weiteren Aspekte.
Könnten Sie bitte uns, Juden in Deutschland, solche politischen Tendenzen erklären:

SPD - 'gemeinsame Werte und Ziele' mit der Terrororganisation Fatah
Pünktlich zum 9. November, dem Jahrestag der Reichspogromnacht von 1938, als man einen ersten Vorgeschmack auf das Wüten und Morden des entfesselten Barbarentums erahnen konnte, verkündet die durch und durch geschichts- und verantwortungsbewußte SPD-Führung via ihrer Website am 8. November: "Die Generalsekretärin der SPD, Andrea Nahles und der stellvertretende Vorsitzende der Kommission für Internationale Beziehungen der Fatah, Dr. Husam Zomlot, haben sich heute im Willy-Brandt-Haus getroffen. Das Treffen ist Teil des jährlich stattfindenden strategischen Dialogs zwischen Fatah und SPD. Dieser strategische Dialog wurde von beiden Parteien am 29. März diesen Jahres ins Leben gerufen. "

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, welchen 'strategischen Dialog´ die beiden Organisationen miteinander führen wollen. Fatah-Führer Abu Mazen, der sich momentan Mahmoud Abbas nennt, war einer der Hintermänner des Terroranschlags auf die israelische Olympiamannschaft 1972 in München und leugnete in seiner Doktorarbeit, abgegeben an der Universität Moskau zu Zeiten der kommunistischen Diktatur, die Shoah. Oder geht es um aktuellere Punkte? Die Fatah, die die sogenannten 'Palästinensischen Autonomiegebiete´ in den israelischen Landesteilen Judäa und Samaria ('Westjordanland´) beherrscht und seit geraumer Zeit die längst überfälligen Wahlen hinauszögert, zeichnet sich vor allem durch massive Menschenrechtsverletzungen aus - Andersdenkende, Andersliebende und Andersgläubige werden verfolgt. Alleine hunderte von Schwulen und Lesben flohen aus dem PA-Gebieten ins israelische Kernland, um so den Killertrupps zu entgehen. In mehreren Statements hatte Abu Mazen überdeutlich betont, in einem zukünftigen 'Palästinenserstaat´ werde es 'keine Juden geben´.


Über den 'strategischen Dialog´, die gemeinsamen Werte und Ziele beider Parteien heute lesen Sie weiter hier (haOlam.de).

Ein Resümee zum Ende des Artikels:
Wollen wir nur hoffen, daß nicht allzu kritischer Bürger im bevorstehenden Wahlkampf etwas genauer nachfragen, ob es unserer Demokratie wirklich zuträglich ist, mit 'gemeinsamen Werten´ auch der Fatah belästigt zu werden.

Henryk M. Broder in seinem Artikel (Die Welt):

Man wüsste auch gerne, was die “gemeinsamen Ziele” sind, auf denen die Beziehungen zwischen der Fatah und der SPD beruhen? Ist es die Förderung von Solaranlagen? Die Idee vom gewaltlosen Widerstand? Oder ein Antisemitismus mit menschlichem Antlitz?

Natürlich ist es immer gut, wenn man miteinander redet. Die Israelis müssen mit der Fatah reden, weil die, gemessen an der Hamas, das kleinere Übel ist. Was aber ist es, das die SPD in die Arme der Fatah treibt?

Wir haben da einen Verdacht, der noch schrecklicher ist als die Vorstellung, Andrea Nahles könnte mal Kanzlerin werden.

So wie manche Adeligen früher einen Hang zum Gesinde hatten, haben manche Sozialdemokraten heute eine Affinität zu Revolutionären, vorausgesetzt natürlich, dass diese ihr Wesen nicht vor der Haustür der SPD treiben. Sondern weit weg, irgendwo hinter den Karawanken, wo man Gabriel noch für einen der Erzengel hält.


Laut einer Meldung der "Finanznachrichten" hat sich endlich auch der Zentralrat der Juden empört gezeigt:

Dieter Graumann, kritisierte die Erklärung mit scharfen Worten. Graumann sagte der “Bild-Zeitung”: “Die Erklärung der gemeinsamen Werte ist ein Skandal. Die SPD macht sich gemein mit einer Terror-Organisation, die zu Hass und Hetze gegen Juden aufruft. Die Partei sollte sich schämen.” Graumann forderte Konsequenzen von SPD-Chef Sigmar Gabriel. “Sigmar Gabriel und Peer Steinbrück müssen sich jetzt ganz schnell erklären, was das zu bedeuten hat und sich davon distanzieren. Ich hoffe, sie wissen überhaupt, mit was für einer Organisation sie es hier zu tun haben. So ist die SPD ganz sicher nicht regierungsfähig.”

Wer braucht die NPD, wenn es die SPD gibt?, Jihad Watch:

Nicht auf der Tagesordnung standen die zuletzt etwa von Human Rights Watch angeprangerten Vorstellungen der Fatah von Rechtsstaatlichkeit” oder deren antisemitische Hetze und die Höhe des “Ehrensolds” für in Israel einsitzende “palästinensische” Terroristen, der regelmäßig gezahlt wird, während die PA sonst die Löhne ihrer Angestellten nicht oder nur unvollständig überweisen und keine Stromrechnung begleichen kann.

Abu Mazen, “Parteichef”, hat einmal erklärt, “I will never allow a single Israeli to live among us on Palestinian land”. Wie die Fatah dieses Ziel erreichen will, ist spätestens seit Januar bekannt. Und Andrea Nahles’ SPD ist seit März und erst recht seit dem 8. November 2012 vollinhaltlich dabei. “Das wird von beiden Parteien hoch geschätzt.”
Wer braucht die NPD, wenn es die SPD gibt?


Hier eine Zusammenfassung zum Thema im Portal 'Politically Incorrect’.

Lesen Sie hierzu auch (haOlam.de):
Sigmar Gabriel und Israel - ein Roter sieht braun
SPD hat schon seit Jahren Kontakte zur Terrororganisation Fatah

Mit freundlichen Grüßen
Elena Gubenko

4.Das Recht, erhört zu werdenKollektiv der Autoren01.06.2011

Offener Brief an die Redaktion „Jüdische Allgemeine“

Sehr geehrte Redaktion,

für die Unterzeichner dieses Briefes ist schon seit langem unbestritten, dass die Aufgabe Ihrer Redaktionspolitik nicht in der Abbildung des jüdischen Lebens in Deutschland in all seinen Facetten und mit seiner ganzen Fülle liegt, sondern dass es nur von seiner besten Seite gezeigt werden soll. Für uns ist auch folgende Tatsache offensichtlich - die der Informationsblockade der Ansichten der Opponenten des Zentralrats der Juden in Deutschland (ZdJ), insbesondere derjenigen Ansichten, die von russischsprachigen Juden ausgehen. Das drückt sich darin aus, dass die Redaktion Versuche russischsprachiger Autoren ignoriert, dem offiziellen Organ des ZdJ kritische Artikel und Briefe vorzulegen. Man möchte es nicht glauben, dass es nur am Fehlen eines Übersetzers liegt. Es bleibt anzunehmen, dass sich auf diese Art die Meinung derjenigen durchsetzt, die der Zeitung die Formel ihres Inhalts diktieren.

Als Beweis ist ein Beispiel völlig ausreichend. In Frankfurt am Main hat die Korrespondentin der Zeitung, Frau Heidelind Sobotka, während der vom Verein „Forum für die Zukunft des Judentums e.V.“ organisierten Kundgebung „Juden Deutschlands! Lasst uns das Recht der direkten Teilnahme an den Wahlen zum Vorstand des ZdJs erreichen!“ die Initiative ergriffen, indem sie auf die Teilnehmer der Kundgebung zuging und mit ihnen ein Gespräch begann. Aber über diese Kundgebung, die vor dem Eingang zur jüdischen Gemeinde Frankfurts stattfand, hat Frau H. Sobotka im Zeitungsbericht zu den Wahlen des ZdJ kein Wort verloren. Wir sind geneigt anzunehmen, dass, wenn sie als Redakteurin der Rubrik „Unsere Woche“ die Absicht hatte, über diese Aktion zu berichten, die Vorgesetzten sie „korrigiert“ haben.

Eine ähnliche Diskriminierung ist die Entwicklung einer überheblichen Beziehung des deutschen jüdischen Establishments zu postsowjetischen Immigranten. Und diese Gruppe ist hochgebildet, intellektuell, mit ernsthaften kulturellen Ansprüchen. Sich darin zurechtzufinden, hat sich für die Redaktion über lange Jahre nicht als Vergnügen erwiesen. Und von der Mitarbeit genau mit dieser Gruppe hat sich die Zeitung in Gänze losgesagt.

Es ist kein Geheimnis, dass ein Drittel der Kosten der Herausgabe der Zeitung über Anzeigen und ein weiteres Drittel über Abonnements finanziert werden. Außerdem finanziert der Herausgeber, der ZdJ, die Zeitung etwa zu einem Drittel aus den Millionen, die er über den Staatsvertrag mit der Regierung Deutschlands erhält. Ohne russischsprachige, postsowjetische Juden in den Gemeinden des ZdJ würden nur noch sechs- bis siebentausend Juden übrig bleiben und dementsprechend würde sich die Summe des Staatsvertrages drastisch verkleinern und ebenso die Dotation an die Zeitung.

Sehr geehrte Damen und Herren, es ist kein Geheimnis, dass Ihr Herausgeber der ZdJ ist. Die Druckauflage beträgt ca. 9000 Exemplare, von denen werden ungefähr 6500 verkauft, 2000 bleiben unverkauft und rund 500 werden zu Reklamezwecken kostenlos abgegeben. Die Anzahl Ihrer Abonnenten beträgt etwas mehr als 3000 und längst nicht alle deutschsprachigen Juden lesen sie.

Andererseits wird die Zeitung von zehntausenden postsowjetischen Juden nicht angefordert und das nicht nur aufgrund ungenügender Sprachkenntnisse. Die Redaktion könnte einen Schritt entgegenkommen, in dem sie diejenigen Materialien auch in russischer Sprache herausgibt, die mit dem Leben in den Gemeinden und der staatlichen Politik in Bezug auf jüdische Immigranten zu tun haben. Außerdem ist der Preis für das Abonnement für die Bezieher von staatlichen Hilfen hoch.

Wir resümieren:
  • Der Vorstand des ZdJs hat die Zeitung in eine Oase der ausgewählten Gedanken und ausgewählten Autoren verwandelt.
  • Kritische Artikel, die von jüdischen Zuwanderern geschrieben sind, werdeeinem erzwungenen Ghetto ähnlich, nur in der russischsprachigen "Ewrejskaja Gazeta" oder in der "Jüdischen Zeitung" und im Internetportal "Freie jüdische Meinung" veröffentlicht. Solche Isolierung stelle für uns eine Art informativer Apartheid dar.
Sie selbst können nicht leugnen, dass das unverhandelbare Recht zur Meinungsäußerung in der „JA“ alle Juden Deutschlands haben sollen. Besonders die Juden, die die Interessen der erdrückten mehrheit jüdischer Gemeindschaft vertreten. Das wird nicht nur richtig, sondern auch gerecht sein.

Wir bestehen auf unserem Recht, erhört zu werden. Und wir beabsichtigen, dieses Recht mit allen uns nach deutschem Recht zustehenden Mitteln, einschließlich öffentlicher Aktionen, zu erkämpfen.
V. Bolotnikov (Straubing), M. Bregman (Schwäbisch Hall), E. Fihghendler (Augsburg), M. Galperin, V. Polnarev (beide Saarbrükken), I. Gontmacher (Duisburg), W. Gorelik (Frankfurt/Main), E. Gubenko (Gelsenkirchen), V. Katz (Rüsselsheim), S. Livschiz (Erfurt), A. Abramov, W. Lokschin, E. Resnikova (alle München), M. Itzkovitch (Magdeburg), L. Melamud (Essen), N. Mogilevski (Koblenz), G. Rubinshteyn (Bochum), V. Vaynberg (Hameln)